Komitee "Freiheit für MOM!" informiert:
 
Bericht über den siebenten Verhandlungstag im Prozeß gegen Horst Mahler, Reinhold
Oberlercher und Uwe Meenen am 19. März 2004
 
von Robert Fischer
 
Gegen 9 Uhr startete der siebente Verhandlungstag im Saal 700 des Kriminalgerichts
Moabit. Horst Mahler fährt in seiner Einlassung fort, die er am sechsten Tag nicht
beenden konnte. Schon zu Beginn des Verhandlungstages stellte sich dem Zuschauer
erneut die Frage, ob Richter, Staatsanwalt und übrige Gerichtsdiener nicht nur in
der Lage, wie schon  mehrmals beschrieben, sondern auch willens waren, den
Ausführungen Mahlers zu folgen. Er wies erneut darauf hin, daß es sich bei dieser
Verhandlung nicht um einen Prozeß im herkömmlichen Sinne handelt, sondern viel mehr
um einen Prozeß gegen ein festgefügtes Welt- und Geschichtsbild, und daß es eben
nötig sei, die Angst zu überwinden, um Fragen zu stellen, die zum Verständnis
unseres Weltbildes unabdingbare Antworten liefern können. 
 
Mit klaren Worten führte Mahler aus, daß ein bestimmtes Verständnis von
Menschenwürde eben nicht universell sei, sondern daß differenzierte Unterschiede in
den Grundlagen des Menschseins zu verschiedenen Auffassungen in bezug auf die
Menschenwürde führen. Die deutsche Vorstellung des Menschseins sei, so wird weiter
dargelegt, nicht die des Menschen jüdischer, arabischer oder afrikanischer Herkunft;
der weltliche Grundsatz der jüdischen Religion sei der Eigennutz. Es geht also um
nichts weniger als die Preisgabe des deutschen Menschenbildes und der Aufzwingung
eines neuen durch Fremdkräfte. Der geistige Kannibalismus, wie Mahler es nennt, den
die Siegermächte nach dem zweiten Weltkrieg auf deutschem Boden initiierten, hätte
den geistig philosophischen Niedergang als Ziel gehabt und weiterhin als Ziel; auch
und gerade das sei Völkermord.
 
Der Prozeß wurde mehrmals kurzzeitig unterbrochen, nicht etwa weil Unruhe entstand,
sondern weil die Gerichtsdiener offenbar nicht in der Lage waren, dem Vortrag
Mahlers ihre Aufmerksamkeit und Konzentration zu widmen. Der Staatsanwalt versteckte
sich meist hinter einer stark spiegelnden Glasscheibe, schien im großen und ganzen
aber mehr als teilnahmslos, der Richter selbst hatte offenbar mehrmals Probleme,
sich aufrecht auf dem Stuhl zu halten, er bot ein erschreckendes Beispiel
inkompetenter Arroganz. Den Gipfel der Respektlosigkeit erklomm jedoch ganz mühelos
eine andere Gerichtsbedienstete, die mitten in Mahlers Ausführungen begann sich
einzucremen und mit großem Behagen und voller Konzentration kleine Häppchen aus
ihrem mitgebrachten Picknickkorb zu verzehren; dem Publikum und den übrigen
Beteiligten nichts anzubieten, war sicher der geringste Ausdruck ihrer arroganten
Überheblichkeit. Zumindest fiel ihr bei all der Gähnerei in den meisten Fällen doch
noch ein, daß es ein Ausdruck von Höflichkeit und Respekt vor allen Anwesenden sein
sollte, die Hand vor den Mund zu führen. Die niederen Bediensteten des Gerichts
lasen bezeichnenderweise den gesamten Verhandlungstag über in "der Zeitung". Der
Zuschauer fragt sich unentwegt und mit Bangen, wer sich da zum Richter
aufgeschwungen hat! 
 
Ich möchte an dieser Stelle nicht zu tiefgreifend und raumfüllend auf die sachlich
und philosophisch schlüssige Argumentation Mahlers eingehen. Mit vielen Zitaten von
Hegel, Nietzsche und ganz besonders Böckenförde (ein ehemaliger Verfassungsrichter)
unterstütze er eindrucksvoll seine Darlegung und kommt - wie Böckenförde - zu dem
Schluß, daß die Demokratie nur die Wahl zwischen verschiedenen konkurrierenden
"Meinungsangeboten" darstellt. In der aber der entwurzelte Mensch keinen Bezugspunkt
mehr besitzt; die Voraussetzung zur wahrhaft mündigen Wahl aus all diesen Angeboten
bleibe ihm verwehrt, da ihm das Standhafte, der verankerte Bezugspunkt seiner
Identität, verloren gegangen sei. 
 
Nach mehreren Unterbrechungen beendete Horst Mahler seine Einlassung schließlich und
begehrte anschließend das Wort zu einer weiteren Ausführung zur
"Heilsgeschichtlichen Lage der deutschen Nation". Auf Grund der vorgerückten Stunde
- es war bereits nach 13 Uhr - konnte er jedoch nur eine kurze Begriffsbestimmung
des Begriffes "Heilsgeschichte" vornehmen. Bei der abschließenden Bekanntgabe der
folgenden Verhandlungstermine konnte sich das ansonsten sehr zurückhaltende und
stille Publikum einer spontanen Lautäußerung nicht erwehren, als der 20. April als
einer der folgenden Verhandlungstermine benannt wurde. Richter Faust war offenbar
das erste Mal an diesem Tage hell wach, als er irgend etwas vollkommen
Unverständliches ins Mikrophon bellte. Zwei Reihen vor mir vernahm ich den
Ausspruch: "Die Heilsgeschichte nimmt ihren Lauf", und auch ich konnte mich eines
Schmunzelns einfach nicht erwehren.
 
Die weiteren Verhandlungstermine sind der 29. März 9 Uhr (nicht 10 Uhr, wie zunächst
festgelegt!), der 2. April 14 Uhr, der 14. April 13 Uhr und der 20. April 14 Uhr.
Der Verhandlungsort für alle Termine ist voraussichtlich der Saal 700 des
Kriminalgerichts Moabit in der Turmstrasse 91 in Berlin Moabit. 
 
Schließen möchte ich mit einem Satz aus Mahlers Darlegung: "Freiheit gedeiht nur
dann, wenn sie gedacht werden kann!"
 
In diesem Sinne möchte ich allen auch noch einmal das Komitee "Freiheit für MOM!"
ans Herz legen. Wenn das herrschende Meinungsmonopol von Presse und Fernsehen
geistig nicht in der Lage und willens ist, von den Schlagwörtern loszukommen und
sich auf einen "Prozeß gegen ein festgefügtes Welt- und Geschichtsbild" einzulassen,
und wenn die herrschenden Medien sich daran beteiligen, Horst Mahler mundtot zu
machen, dann ist es unsere Aufgabe, die Informationen über diesen Prozeß in die
Öffentlichkeit zu tragen. 
 
 
Komitee "Freiheit für MOM!", noch unter www.antideutsch.de  und
www.nationalanarchismus/adk  beherbergt, wird demnächst von dort getrennt und
ausgegliedert und erhält eigenen Ort im Netz. 
 
 
 
Der Rückwärts
Organ des Antideutschen Kollegs
(www.nationalanarchismus.org/ADK )
in Zusammenarbeit mit dem Komitee 
"Freiheit für Horst Mahler!" 
informiert und stellt zur Diskussion:
 
 
Weiterer Bericht vom 7. Verhandlungstag gegen MOM. Auseinandersetzung mit Horst
Mahler anläßlich seines Vortrages am 19. März 2004 vor Gericht
 
Von Peter Töpfer
 
Horst Mahler sprach, bevor er mit seiner vom Papier abgelesenen Einlassung fort
fuhr, ein weiteres Mal die OMF-Beamten auf der Empore des Gerichtssaales persönlich
aus dem Stegreif an, um die "Kluft in der Verständigung" zwischen ihm und ihnen, die
ihn anklagen bzw. die über ihn richten sollen, zu überwinden. Horst Mahler
appellierte gewissermaßen an die gemeinsamen Interessen der Verfahrensbeteiligten.
Wie schon an anderer Stelle berichtet, spricht Mahler davon, daß der 3. Weltkrieg
bereits in Gang ist. Er weiß, daß sich seine Ausführungen in den Ohren der
OMF-Juristen als irre anhören müssen, und das sagt er oft. Ein Paradigmenwechsel OMF
- 4. Reich sei, obwohl in der völkerrechtlichen Logik zwingend, nur äußerst schwer
zu vollziehen: zu umfassend und tiefgreifend sei die Gehirnwäsche der Besatzer; zu
massiv seien die emotionalen und mentalen Widerstände gegen die Logik. Die
Entwicklung aber, so Mahler, sei voller Überraschungen, und was dir heute noch irre
erscheint, kann schon morgen zu deiner eigenen Meinung gehören bzw. Realität sein.
 
An dieser Stelle muß kritisch bemerkt werden, daß Hinweise auf Gehirnwäsche bei
Gehirngewaschenen nicht produktiv wirken, eher im Gegenteil. Was dagegen immer mehr
zu wirken beginnt, das ist die Argumentation Mahlers, wenn er sich diese von
OMF-Säulenheiligen wie Carlo Schmid beschafft: diesmal vor allem vom ehemaligen
Verfassungsrichter Böckenförde, den Mahler ausgiebig zitierte und dessen
Überlegungen einem OMF-Offenbarungseid gleichkommen. Wenn Mahler Böckenförde oder
Carlo Schmid zitiert, sind eindeutig Regungen des Verständnisses, zumindest des
aufmerksamen Folgens der mahlerschen Argumentation, ja ein Staunen auf den
Gesichtern der OMF-Juristen zu beobachten. 
 
Die Abwicklung der OMF sei schon in vollem Gange; Horst Mahler zeigte das Titelbild
des aktuellen Sterns, wonach der Krieg der Amis auf Lügen aufgebaut sei. Mahler
zitierte auch den Chefberater Ariel Scharons, der die Warnung ausspreche, wir
sollten uns keinen Illusionen hingeben: der Weltkrieg finde bereits statt. Die
Mächtigen, so Mahler, steuerten die Welt in eine noch nie dagewesene Katastrophe.
Wenn man die Rede Bushs zum einjährigen Jubiläums des Irakkrieges gehört hat, dann
weiß man tatsächlich, daß die Leute um Perle, Wolfowitz & Co. kein Zurück kennen;
der Krieg "gegen den Terrorismus" wird, jetzt erst recht, fortgesetzt und verstärkt,
bis zum bösen Ende. Es läuft eindeutig auf keine einvernehmliche, konstruktive und
friedliche Lösung des Konfliktes zwischen Amerika und dem Rest der Welt hinaus. Die
Kriegshandlungen vermehren sich. Eine friedliche Lösung des Konfliktes wäre indes
leicht zu erreichen: die Anerkennung des Anderen, seiner Kultur, seines Besitzes und
seines Raumes. Die Direktoren und Wissenschaftler der Konfliktlösungs- und
Friedensforschungsinstitute kennen diese einfache Wahrheit; sie haben aber nicht den
Mut, sich mit der Macht anzulegen und sprechen sie nicht aus: Auf sie fällt eine
besonders schwere Verantwortung. Sie werden sich eines Tages den Vorwurf gefallen
lassen müssen, aus simpler Angst, ihre Privilegien zu verlieren, ihre Stimme nicht
erhoben zu haben. Es ist nur die Feigheit, die zur Massenschlächterei führt; eine
Schlächterei, die, so Mahler wieder, natürlich im Namen der Menschenrechte
stattfinden werde. Der Weg in die Hölle sei gepflastert mit guten Absichten, heißt
es. Die Kriegstreiber haben keine guten Absichten, es sind Machiavellisten; das
Sprichwort muß sich einzig auf die guten Seelen der Massenmenschen beziehen, die
sich mit humanistischem Blabla (wie früher nationalistischem Tschingtarassabumm) auf
die Schlachtbank führen lassen. 
 
Kein Wunder, daß jüdische Kreise von Friedensdemonstranten als dem "Friedensmob"
sprechen und die Europäer stets als Naivlinge hinstellen, die keine Ahnung von
blutigen Konflikten hätten, wie die Juden sie unten im Nahen Osten erleben. Naiv
sind die Europäer tatsächlich und sollten ihre Naivität verlieren, jedoch nicht im
Sinne der Kriegsbejahung, wohin sie die Amis und die Juden mit provokanten Sprüchen
und antiarabischer Hetze treiben wollen, sondern im Sinne des Erkennens der Lage und
daraus resultierender friedlicher Konfliktlösungskonzepte. Die Juden haben sich
ihren Konflikt mit den Arabern, die sie vertrieben und zu Minderklassigen gemacht
haben, selbst zuzuschreiben. Aber anstatt daraus zu lernen und sich zurückzuziehen,
rüsten sie weiter und weiter auf, so wie es auch Bush nach seinem Debakel tut. Das
erwarten sie nun auch von uns. Sie wollen, daß wir es ihnen gleich tun und uns in
den entlegensten Gebieten dieser Erde, wo wir nichts zu suchen haben, militärisch
einmischen. Wir denken aber nicht dran! Wir holen uns keine Attentate ins Land! 
 
Unter diesen Umständen ist nur zu hoffen, daß wenigstens Bush als Präsident nicht
wiedergewählt wird und Kerry das Rennen macht, auch wenn er dem auserwählten Volk
angehört und Soros hinter ihm steht. Diese Leute sind möglicherweise nicht ganz so
dumm und nicht bereit, über Millionen von Leichen zu gehen wie die Herren Perle &
Co., und werden vielleicht das schlimmste verhindern bzw. nicht zulassen. Hoffen wir
es!
 
Die mit einer großen Verantwortung ausgestatteten OMF-Politiker werden sich, wie die
Friedensforscher, nicht mit den Amis anlegen. Es sind Leute vom Schlage eines Horst
Mahler, die nicht nur die Zeichen der Zeit erkannt haben, sondern die offensiv das
Rad der Geschichte aufzuhalten und zurückzudrehen bereit sind und die durch nichts
mehr zu korrumpieren sind. Welch Aberwitz, Horst Mahler wegen Volksverhetzung zu
kriminalisieren, wo ein Herr Struck deutsche Soldaten in die Welt schickt und ein
Herr Fischer mit sorgenvoller Stirn und vor Betroffenheit triefender Stimme die
dazugehörigen humanistischen, d.h. volksverhetzenden Reden hält! Horst Mahler
brachte es in seinen Vorbemerkungen auf den Punkt: "Ich werde wegen Volksverhetzung
angeklagt, aber das deutsche Volk wird verhetzt!"
 
Wir sagen es noch einmal und immer wieder deutlich und laut: Horst Mahler ist kein
Volksverhetzer! In sehr vielen Punkten stimmen wir mit ihm überhaupt nicht überein.
Wir vom Komitee "Freiheit für Horst Mahler!" sind keine Mahleristen und keine
Mitglieder des Deutschen Kollegs. Wir sind von verschiedenster weltanschaulicher
Herkunft. Und das sind auch die Unterzeichner unseres Appells "Freiheit für Horst
Mahler!" (Unter denen freilich auch Mahleristen sind.) Aber es ist angesichts des
drohenden Massentodes ein Verbrechen, einen Mann wie Horst Mahler auf die
Anklagebank und wahrscheinlich ins Gefängnis zu zwingen, wo wir gerade Leute mit
dieser unbestechlichen Klarsicht und diesem eindeutigen Interessebewußtsein dringend
brauchen, um den Krieg doch noch hoffentlich verhindern zu können. 
 
Sicher gibt es viele andere Menschen, die die Lage ähnlich einschätzen wie Horst
Mahler. Aber wer von ihnen engagiert sich? Wer von ihnen wirft alles in die
Waagschale? Wenn sie wenigstens den Mut hätten, lediglich für die Meinungsfreiheit
und gegen die Kriminalisierung Horst Mahlers einzutreten!... Wir brauchen in diesem
Land eine tabulose, offene Diskussion unter Beteiligung aller, die an der Lösung der
Konflikte mitwirken wollen und können. 
 
Natürlich hören sich manche Ausführungen Horst Mahlers in gutmenschlichen Ohren sehr
hart an, etwa wenn er davon spricht, daß jede Nation das Recht habe, Krieg zu
führen, auch einen Angriffskrieg. Aber darin liegt nur die Rückkehr zum Völkerrecht.
Das Völkerrecht ist von den Amerikanern außer Kraft gesetzt worden und gilt nicht
mehr; es geht jetzt darum, die Geschichte aufzuhalten und zur Anerkennung und zur
Anwendung des Völkerrechts zurückzukehren. Die Völkerrechtssubjekte müssen wieder
die alte Souveränität erlangen, miteinander sprechen und sich gegen den verbünden,
der sie entrechten und versklaven will. Es ist eine Illusion, zu glauben, die
Amerikaner machten es schon richtig, wenn sie die Welt mit der Peitsche
demokratisieren und befrieden. Sie tun es nicht! Sie sind der Krieg! Und es gibt
noch genug Menschen in der Welt, die noch nicht vollständig verblödet und
korrumpiert sind wie die Weißen; die werden keine Ruhe lassen, die werden sich gegen
die Amis wehren! Die Weißen werden das erkennen, unter Schmerzen lernen müssen; je
schneller, desto besser. 
 
Mahler erinnerte an die zentrale Aussage des Grundgesetzes, wonach die Würde des
Menschen unantastbar ist. Schön und gut, sagt er. Aber welche Würde? Welches Recht
gefertigt und zur Anwendung kommt, sei abhängig von der genauen Bestimmung von
"Würde". In den verschiedenen Kulturen gäbe es verschiedene Ansichten darüber, was
menschenwürdig und was menschenunwürdig sei. Welches Menschenbild liegt - so fragt
Mahler - der Gesetzgebung zugrunde? Er ist der Meinung, daß das in der OMF
maßgebliche Menschenbild ein jüdisches sei. Nach diesem Menschenbild gibt es ein
auserwähltes Volk und viele andere Völker, die - so Mahler, den Kenner der
jüdisch-nationalistischen Ideologie, den inzwischen verstorbenen israelischen
Menschenrechtsaktivisten Israel Shahak zitierend - auszubeuten, "abzuweiden" und,
wenn opportun, "abzuschlachten" seien. Diese Mentalität habe erfolgreich in
Deutschland Einzug gehalten. 
 
Man muß in der Analyse der Gegebenheiten nicht mit Mahler übereinstimmen. Aber es
muß doch erlaubt sein, diese Ansichten zu äußern und zu vertreten. Ob nun das
Grundgesetz den Deutschen von Juden verpaßt worden ist oder nicht.  - daß Juden in
Deutschland eine große Macht haben, das ist doch schwerlich zu bestreiten. Jeden Tag
kann man es beobachten. Ich schlage die Berliner Zeitung von heute (21.3.04) auf:
Was lese ich? "Zentralrat der Juden erwirkt Stopp der Peta-Kampagne". Was ist die
"Peta-Kampagne"? - Tierschützer protestieren gegen Tiertötungen und Fleischverzehr,
indem sie auf Plakaten vom "Holocaust auf den Tellern" sprechen. Man muß nicht
Vegetarier sein (wie ich), um die Tierschützer verstehen zu können, wenn sie einen
solchen Begriff verwenden. Sie meinen es nicht böse, erst recht nicht
"antisemitisch": Die meisten Tierschützer lieben ihre Tiere, sie kümmern sich kaum
um menschliche Belange; sie wissen wahrscheinlich gar nicht, daß es Juden gibt. In
ihrem Engagement liegt nichts Antijüdisches. Sie verwenden zum Ausdruck ihres
Protestes in aller Naivität ein drastisches Bild, das ihnen nun einmal in
jahrelanger permanenter Berieselung zur Verfügung gestellt wurde. Diese Menschen
haben keinen anderen Begriff, um ihre ohnmächtige Wut und Trauer über die Tötung von
Lebewesen auszudrücken. Aber sie dürfen es nicht. Und wer kann in dieser Situation
ein Verbot, eine "einstweilige Verfügung", die garantiert nicht aufgehoben wird,
über Nacht erwirken? Das muß schon eine mächtige Gruppe sein. Wenn sie das Plakat
noch einmal zeigt, droht der Tierschutzorganisation "Peta" eine Strafe bis zu
250.000 Euro. Das Einstampfen und die Herstellung neuer Plakate wird auch sehr
teuer, falls nun überhaupt noch finanziell möglich.
 
Schlagen Sie morgen die Zeitung auf, Sie werden etwas Ähnliches lesen. Gestern noch
traf es einen 84jährigen, der dafür bestraft wurde, daß er die Juden als
"fremdvölkische Minderheit" bezeichnet hat. Welcher Jude spricht nicht vom
"jüdischen Volk" und nicht davon, daß sie - die Juden - in Deutschland eine
Minderheit darstellen? Möglicherweise hört dieses Theater auf, wenn Kerry und Soros
in Amerika an die Macht kommen. Es wäre höchste Zeit. Horst Mahler ist nichts
vorzuwerfen, wenn er sich dafür einsetzt, daß auch Juden kritisiert werden dürfen
und diese kritisiert. Er hat deshalb auf keiner Anklagebank etwas verloren, im
Gegenteil: Als Erstreiter anderer, besserer, freierer Zustände muß er gewürdigt
werden. Darin mag die Würde liegen, die in unseren europäischen Breitengraden
Geltung hat.  
 
Mahler will das jüdische Menschenbild als Grundlage von Regeln durch ein deutsches
oder christliches Menschenbild ersetzen. Ich persönlich stehe solchen Ansätzen sehr
skeptisch und sehr kritisch gegenüber, weil ich nicht an kollektive Menschenbilder
glaube. Wird eine solche Existenz behauptet, versucht ein Einzelner oder eine
besondere Gruppe ihr Bild anderen aufzuzwingen. Aber Horst Mahler muß die Freiheit
haben, seine Ansichten und sein Menschenbild zu propagieren, zumal es von einer
großen Zahl von Deutschen geteilt werden dürfte. Andere dürfen ihre Menschenbilder -
ob nun jüdisch oder nicht - auch propagieren; diesen Menschenbildern stehe ich
mindestens genau so kritisch gegenüber; ich glaube nicht, daß ein Kind erst dann,
wenn es das Tagebuch der Anne Frank (ob das nun echt oder unecht ist, spielt hier
keine Rolle) gelesen hat, eine zu respektierende Person ist und andere Personen
respektieren kann. 
 
Mahler hielt in seiner verlesenen Einlassung (http://www.deutsches-kolleg.org/hm/ =>
Prozeß gegen das Deutsche Kolleg wegen "Volksverhetzung" => Der Stein des Anstoßes)
dem jüdischen Menschenbild das christliche Menschenbild entgegen, das er offenbar
als herrschend wissen will. Keines dieser Menschenbilder sollte herrschen, es sollte
gar keine philosophischen oder weltanschaulichen Vorschriften, keine Gehirnwäsche
geben. Aber dieser Zustand kann natürlich nicht erreicht werden, indem ich schon mal
als erster die anderen verbiete oder ihnen Vorschriften mache. Das dürfte doch
Demokraten, die angeblich in der OMF die Macht haben, nicht ganz unbekannt sein.
Aber nein, sie haben tatsächlich ein "Menschenbild", das zur Bevormundung der
anderen führt. Ob es ein jüdisches ist? - Die OMF stellt die Judenheit zumindest als
besonders beschützenswert dar (§ 130 StGB) und läßt massiv Juden einwandern und
privilegiert sie, nur weil sie Juden sind. Es fällt schwer, Horst Mahler ganz und
gar unrecht zu geben. 
 
Meine z.Zt. erheblichen Differenzen mit Horst Mahler, die meine Solidarität jedoch
nicht schmälern können, traten nach den anfänglichen persönlichen Bemerkungen
zutage. Da wurde - mit Hegel - der "selbstische Mensch" als der Teufel hingestellt,
wo doch für mich der selbstische Mensch geradezu eine Idealfigur ist, nämlich eine,
die sich nichts Fremdes aufzwingen läßt, die ganz nach ihrem Gefühl und ihrem
Interesse, und nicht nach Vorschriften lebt. Der selbstische Mensch ist identisch
mit Max Stirners Figur des Eigners, der - das sagt schon der Name - der direkte
Antipode des Fremdlings, des Ent- und Überfremdeten ist. Das Selbst und das Eigene
steht dem Fremden (als Person und als substantiviertes Adjektiv verstanden)
gegenüber. Wenn Horst Mahler das Selbstische derart dämonisiert und zum Feind
erklärt, dann muß allerdings wieder - wie bereits in meiner Mahler-Kritik aus dem
Jahr 1999 (1) - gefragt werden, ob die Ersetzung des jüdischen Menschenbildes durch
das christliche Menschenbild den hiesigen Menschen - also u.a. mir - tatsächlich
eine Verbesserung verschaffen kann oder ob sich diese Menschenbilder nicht doch
ziemlich ähneln (ganz abgesehen von der Fragwürdigkeit einer behaupteten
Notwendigkeit eines staatlich verordneten Menschenbildes überhaupt). Und tatsächlich
kam Horst Mahler in diesem Zusammenhang unmittelbar auf den heutigen OMF-Minister
Jürgen Trittin zu sprechen, der vor einigen Jahren noch der Frage nachgegangen war,
ob der zionistische Politiker Nahum Goldmann ein Nazi gewesen sei. (2) Trittin
scheint sich seinerzeit noch sehr intensiv und kritisch mit dem zionistischen Führer
Nahum Goldmann auseinandergesetzt zu haben und dürfte dabei zu einem vernichtenden
Urteil über diesen gekommen zu sein. Dies im Gegensatz zu Horst Mahler, der vor
Gericht lange aus Schriften Nahum Goldmanns, in denen dieser die große
Wesensverwandtschaft des Judentums und des Deutschtums herausstrich, zitierte und
diese Zitate immer wieder durch zustimmende Bemerkungen unterbrach, u.a.: "Dieser
Jude hat sehr viel vom deutschen Wesen begriffen!" In den Zitaten lobte Goldmann
über alles die deutschen Philosophen Fichte und Schelling und sah - zu recht - in
Hegel die Krönung der deutschen Staatsverehrung. Es dürfte in dieser Einschätzung
und Wertung zwischen Mahler und Goldmann keine Differenzen geben. Mahler zitierte
auch mit ähnlichen Aussagen den ehemaligen deutschen Zionistenführer Prinz und
sagte: "Der jüdische Geist und der deutsche Geist sind viel mehr verwoben, als sich
das die Antragsteller [im NPD-Verbotsprozeß] vorstellen können." 
 
Abgesehen davon, daß die "Antragsteller" wie auch Staatsanwalt Krüger und Richter
Faust diesen Gedankengängen nicht folgen können werden, kann Horst Mahler nur
zugestimmt werden. (Auch angesichts dieser Verwobenheit liegt eine logische und
zwingende Hinwendung zu antideutschen Positionen.) Das jedoch sollte nachdenklich
stimmen. Eigenartigerweise tut es das bei Horst Mahler aber nicht. Mitunter kann man
auch einen gewissen Auserwähltheitsglauben in bezug auf die Deutschen bei Mahler
nicht übersehen. Möglicherweise fällt den Deutschen als der zentralen Kraft in
Europa tatsächlich eine besondere Aufgabe zu im Kampf gegen die
Globalamerikanisierung und in der Neu- bzw. Rückordnung und sind sie möglicherweise
insofern tatsächlich "auserwählt". Aber diese Aufgabe wird nie in einen deutschen
Imperialismus oder gar in eine Welteroberung oder eine Welthirtschaft münden, wie
sie - jüdischen Quellen nach - eine bestimmte jüdische Elite anstrebt. 
 
Mahler befindet sich in seiner gleichzeitigen Kritik und Bewunderung der Juden, die
auch aus anderen seiner Texte auf seiner Internetseite spricht, durchaus in
Widerspruch. Dies trifft auch auf die Aussage Mahlers vor Gericht zu, es gäbe, was
das leitende Menschenbild angeht, keine Neutralität, und das jüdische Menschenbild
sei mit dem christlichen nicht vereinbar. Das jüdische bedeute in der Konsequenz,
andere Völker zu schlachten, der jüdische Gott befehle das; das christliche bedeute,
daß alle Menschen (vom Christengott) gleich geliebt werden. Auch hier, in der Frage
Partikularismus/Universalismus, wird manch einer Mahler eine gewisse
Widersprüchlichkeit vorwerfen. Aber all diese (tatsächlichen oder vermeintlichen)
Widersprüche sind Teil eines kreativen Umgangs mit der Materie und zwingen die
Rezipienten der Mahlerscher Gedanken sowohl zum Nachdenken als auch zur Entscheidung
und zur eigenen Meinungsbildung. Die Deutschen müssen durch ein Stadium der totalen
Begriffsverwirrung, um dann, davon frustriert, ordentlich auf den Tisch zu hauen und
endlich wieder ihren eigenen Kopf zu gebrauchen. Auch insofern ist zu wünschen, daß
Horst Mahler in der Öffentlichkeit Gehör findet und an der Debatte teilnimmt.
Niemand sonst als Horst Mahler zwingt dermaßen zu einer Positionierung und zur
Übernahme von Verantwortung. Insofern ist er unschätzbar wichtig und eine
Abwesenheit seiner Person aus einer öffentlichen Diskussion gar nicht vorstellbar.
Freiheit für Horst Mahler!
 
Dieses kraft gelieferter und entgegengebrachter Argumente erzwungene Nachdenken,
dieses Bemühen um eine eigene Position, war den Staatsjuristen bei Gericht am 19.
März 2004 tatsächlich einigermaßen deutlich anzumerken, und nach Beendigung der
Verhandlung wurde im Publikum unter teils gewagten Interpretationen der Mimiken und
Gestiken von Richter Faust lebhaft diskutiert und spekuliert, wie wohl der Prozeß
weiter und zu Ende gehen wird... 
 
Die nächsten Verhandlungstermine: 
- 29. März, 9 Uhr (nicht 10 Uhr, wie zunächst festgelegt!)
- 2. April, 14 Uhr
- 14. April, 13 Uhr
- 20. April, 14 Uhr
 
 
 
(1) Peter Töpfer: Agnostische Front! Horst Mahler, Gott und weltliche Herrschaft
(http://www.nationalanarchismus.org/nationale_anarchie/Auseinander-_und_Zusammensetzu/MitHegelianern/Mahler/mahler.html)
 
(2) vgl. Peter Töpfer: Einige Gedanken zu Nahum Goldmanns Autobiographie
(http://www.nationalanarchismus.org/nationale_anarchie/Auseinander-_und_Zusammensetzu/Mit_Zionisten/mit_zionisten.html)
 
 
: Dieser Text steht im Netz unter:
http://www.nationalanarchismus.org/adk/Komitee/Prozess/siebte_zwo/siebte_zwo.html
 
Der erste Bericht vom 7. Verhandlungstag (von Robert Fischer) ist einzusehen unter:
http://www.nationalanarchismus.org/adk/Komitee/Prozess/Fuenfte_Verhandlung/Sechste_Verhandlung/Siebte/siebte.html
 

 

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